Unsere Geschichte
Im März des Jahres 1946, also unmittelbar nach den Kriegswirren des 2. Weltkrieges, finden sich in Unna vier begeisterte Philatelisten zusammen und bereiten die Gründung des Briefmarkensammler-Vereins "Am Hellweg" vor.
Am 11. Juni 1946, abends 20 Uhr, im Lokal Schmitz-Höhmann, Unna, Massenerstr. 32 (im Cafe)... heißt es im Originaltext, ist es dann soweit, ein neuer Verein gründet sich.
Denn in jener Zeit tagtäglichen Problemen und Schwierigkeiten zum Trotz, konnten die Gründerväter relativ schnell neue und vor allem viele Vereinsmitglieder werben, um ein reges Vereinsleben zu gestalten. Zeitweilig gehörten dem Verein über 90 Personen an.
In den 60er und 70er Jahren prägten Großtauschtage in Unna das philatelistische Geschehen. Höhepunkt in den 80ern war im Jahr 1986 das Treffen mit dem niederländischen Briefmarkenclub "De Langstraat e.O." aus der Partnerstadt Waalwijk.
Größtes Problem in der Vereinsgeschichte, und das nicht nur in unserem Verein, ist die Tendenz des Mitgliederschwundes seit Mitte der 80er Jahre.
Durch die hervorragende Arbeit der Vereinsvorstände konnte bis heute zumindest unser Mitgliederschwund in Grenzen gehalten werden. Mit Arbeitsbeginn des neuen Vorstandes im März 1999 sind nun sogar wieder steigende Mitgliederzahlen zu verzeichnen. Momentan gehören dem Verein 59 Personen an, wovon 17 Mitglieder der Jugendgruppe sind.
In den Mitgliederversammlungen am 11. Januar 2004 entschieden sich die Mitglieder der zwei Briefmarkensammlervereine aus Unna und Fröndenberg zu fusionieren. Aus
Briefmarkensammeler-Verein "Am Hellweg" gegr. 1946 e.V. und
Mauritius - Verein der Philatelisten und Numismatiker Fröndenberg
wurde der neue Verein
Philatelisten Unna-Fröndenberg e.V.
Ziel des Vereins, größter Verein im Kreis Unna zu werden, ist seit Anfang 2002 erreicht.
Historie Mauritius
Fröndenberger Postgeschichte
Die Geschichte einer Stadt, sowie die Geschichte der Post sind zwei unzertrennliche Glieder der Zeitgeschichte. Älter noch als Fröndenberg oder die Post ist der Brief. Cirka 6000 Jahre ist der Brief als Mitteilung mittels Gegenständen, Bildern oder Texten bekannt. Bei den Kulturvölkern ist das Briefeschreiben fast so alt wie die Schrift. In der Frühantike wurden in Assyrien, Ägypten und Griechenland Zeichen oder Buchstaben in Stein- oder Tonplatten eingeritzt. Die Mitteilungen konnten ihrer Form wegen nicht verschlossen werden. Da aber der Inhalt nur von wenigen schriftkundigen Personen entziffert werden konnte, spielte diese keine große Rolle. Als man später auf weicheren Materialien zu schreiben begann, wie z. B. Auf ägyptischem Papyrus, auf römischen Wandtafeln, auf chinesischem Reispapier oder auf dem im Mittelalter verwendetem Pergament, konnte die Nachricht durch zweckmäßiges Rollen oder Falten sowie durch Umwickeln mit Bändern verschlossen werden. Die Enden wurden dann mit einem Siegel aus Tonerde oder Wachs zusammengeheftet. An Stelle des Tons oder Wachses trat im 15. Jahrhundert der Siegellack, der wie das Papier aus China eingeführt wurde. Der heute übliche gummierte Briefumschlag wurde erste um 1880 erfunden. Für das Beschreiben von Ton- und Wachstafeln brauchte man Meißel oder Griffel, für Papyrus und anfänglich auch noch für Pergament benutzte man spezielle Pinsel. Erst im 14. Jahrhundert, als in Europa das verbesserte glatte Pergament erhältlich und auch allgemein verwendet wurde, kamen andere Schreibwerkzeuge in Betracht. Im Laufe der Zeit wurden die verschiedensten Schreibinstrumente wie Gänsekiel-, Schwanenkiel-, Pfauenkiel-, Eisen- und Kupferfedern sowie harte Holzstücke ausprobiert, bis man in England 1820 damit begann, Stahlfedern als Schreibfedern industriell herzustellen. Lange Zeit wurden Briefe mit privaten Boten und königlichen Kurieren verwendet. Vor einigen Jahrhunderten begannen jedoch die Länder Europas ein Postwesen einzurichten das von einem breiteren Publikum genutzt werden konnte, womit dann die eigentlich Postgeschichte beginnt. Zu Beginn wurde die Post mit Landboten von Ort zu Ort befördert.
Der oben gezeigten Brief zeigt einen der ältesten Briefe. Als Empfängerin kommt folgende Dame in Betracht, die 1747 als Konventsmitglied genannt wird und deren Grabstein in der Stiftskirche erhalten ist.
Theodora Louisa Anna Elbertina von der Recke zu Haaren, reformiert, aufgeschworen am 18.12.1727, Tochter des Johann Matthias von der Recke zu Haaren und seiner Ehefrau Josina Juliana von der Recke zu Reck. Sie verstarb in Fröndenberg am 29. Juni 1793 lt. Eintragung im Kirchenbuch der reformierten Gemeinde im 67 Jahr als Fröndenberger Chanoinesse und im 25. Jahr als Chanoinesse im Stift Herdecke, also zwei Versorgungsstellen hatte, wohl aber ein Haus in Fröndenberg bewohnte und die Herdecker Stelle als weitere finanzielle Absicherung von der Familie für sie erworben wurde.
Info von Stadtarchivar Jochen von Nathusius
Historie Am Hellweg
Unnaer Postgeschichte
1530 Taxis, später Thurn und Taxis, machte Post jedem der etwas mitzuteilen hatte, zugänglich.
1604 Erster Hinweis einer Post in Unna: Johann von Coesfeld als Postmeister der Taxis´schen Post.
1616 Kaiserli. Reitpost auf der Strecke von Köln über Unna nach Hamburg und zurück.
1632 Peter Lenhoff wird Posthalter in Unna.
1645 Postkurs auf der Strecke von Bremen über Detmold, Lipperode nach Unna und zurück.
1650 Postkursstrecke Köln – Hamburg nicht mehr über Lippstadt, sondern zweigte schon in Unna Richtung Hamburg ab.
1667 Zweimal pro Woche wurde die Strecke per Reitpost von Detmold über Neuhaus, Lippstadt, Unna nach Köln und zurück bedient.
1668 Reitpost von Münster über Wolbeck, Sendenhorst, Ahlen, Hamm nach Unna. In Unna wurde der Anschluss an die Strecke von Köln nach Hamburg gelegt.
1678 Heinrich Gronardt übernimmt die Poststation.
1680 Da es keine Briefzustellung wie heute gab, wurden die eingehenden Briefe und Pakete öffentlich ausgelegt.
1688 Der Sohn von H. Gronardt (wird hier Gronatz geschrieben), führt die Posthalterei in Unna weiter.
1713 Hauptpostkurs Berlin – Kleve mit Station Unna mit Anschluss nach Köln.
1717 Von 1717 bis 1737 ist Gronardt Postmeister in Unna.
1723 Am 27. Februar wird beim großen Stadtbrand die Posthalterei ein Raub der Flammen. Danach wird die Posthalterei in die heutige Bahnhofstr. 10 verlegt.
1737 Gronardts Nachfolger, Alexander Gabriel Sieckmann, diente gleich zwei Herren: Er war kaiserlicher und königlich-preußischer Posthalter.
1782 In der Grafschaft Mark wird erstmalig eine preußisch Fahrpost von Hamm, über Kamen, Unna, Schwerte, Iserlohn, Hagen, Schwelm, Langerfeld nach Elberfeld und zurück eingerichtet.